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Kolpingfahrt ins Weinbaugebiet Saale-Unstrut vom 15. bis 18.10.2012

Datum:
26. Nov. 2012
41 Bilder

Einige traumhaft goldene Oktobertage konnte die Kolpingfamilie bei ihrer diesjährigen Bildungs- und Vergnügungsreise erleben, die sie nach Mitteldeutschland führte. Das Reiseziel für 40 Kolpingmitglieder  war Freyburg im Saale-Unstrut Gebiet, das nördlichste zusammenhängende Weinanbaugebiet für Qualitätsweine. Ulrich Dörschel hatte diese Reise unter das Thema „ Auf den Spuren Luthers und auf den Spuren deutscher Dichter und Denker“ gestellt und,  wie schon so oft, eine ganz wunderbare und interessante Fahrt für die Kolpingfamilie Marienheide organisiert. Burgen und Reben prägen die Uferlandschaften an Saale und Unstrut. Das Wirken von vielen deutschen klassischen Philosophen, Dichtern, Malern und Musikern hat an diesen Orten Kultur von Weltrang erstehen lassen.

 

Unser erstes Reiseziel war Eisenach mit einem Besuch der Wartburg, in der Martin Luther im Jahr 1522  Zuflucht gefunden hatte und das Neue Testament vom Griechischen  ins Deutsche übersetzte. Natürlich ist die Wartburg vielen durch die Hl. Elisabeth von Thüringen bekannt, die dort zu Beginn des 13. Jahrhunderts gelebt hat. Der Weg führte uns weiter nach Erfurt. Dort besichtigten wir den Dom,  St. Severi  sowie die Krämerbrücke. Danach blieb noch genügend Zeit für ein Thüringer Bratwürstchen oder eine Pause mit Kaffee und Kuchen.

 

Unser Ziel, das unmittelbar an der Unstrut gelegene Winzerstädtchen  Freyburg, ist bekannt durch den Firmensitz der Sektkellerei „Rotkäppchen“. Dort fand am zweiten Reisetag eine Führung statt, die selbstverständlich mit einer Kostprobe des Rotkäppchensekts endete.

Hoch über dem Ort erhebt  sich die mächtige Anlage der Neuenburg, eine der schönsten und größten Burganlagen Sachsen-Anhalts. Die Besichtigung der Außenanlagen der Burg  und des Bergfrieds „Dicker Wilhelm“ gewährte allen einen wunderbaren Blick ins Tal.

 

Unser nächstes Ziel  war Naumburgs Altstadt mit dem  Naumburger Dom St. Peter und Paul. Er wurde im Jahr 1330 vollendet. In ihm befindet sich die  Skulptur der Markgräfin Uta,  eine bedeutende Schöpfung deutscher Bildhauerkunst.

Eindrucksvoll fanden wir das Museum  Kloster und Kaiserpfalz  Memleben, das bereits im 10. Jahrhundert als zeitweiser Sitz und Sterbeort  König Heinrichs I. und seines Sohnes Kaiser Ottos I. sowie als  Benediktinerkloster in die europäische Geschichte einging.

 

Ein ganz besonderer Ort ist das Gosecker Sonnenobservatorium; dort befanden sich vor 7000  Jahren die älteste europäische  Kreisgrabenanlage zur Himmelsbeobachtung sowie eine Kultstätte. Bei einer Führung erhielten wir hochinteressante Informationen über diese Anlage.

 

Im Planetarium „Arche Nebra“ am Fuße des Mittelsberges erfuhren wir anschaulich die Geschichte der Himmelsscheibe.  Vor 3600 Jahren geschmiedet, ist sie die älteste Darstellung des Kosmos. Sie wurde 1999 von zwei Raubgräbern in Nebra gefunden  und nach ihrer Sicherstellung im Jahre 2002 weltweit bekannt.

 

Auf der Rückreise wurde ein kurzer Stopp in  Eisleben eingelegt, dem Geburts- und Sterbeort Martin Luthers, in welchem er auch einige Jahre gewirkt hat. Bei einer Zwischenstation in Bad Frankenhausen konnten  wir im „Panorama Museum“ ein beeindruckendes Rundgemälde von 14 Metern Höhe und 123 Metern Umfang betrachten. Dieses Kunstwerk wurde von Werner Tübke  geschaffen  und stellt  die blutigen Glaubenskämpfe um Thomas Müntzer im deutschen Bauernkrieg dar.

Der letzte Programmpunkt unserer Reise war der Besuch des den Kaisern Barbarossa und Kaiser Wilhelm I. errichteten  gewaltigen Monuments auf dem Kyffhäuser.

 

Die reizvolle Landschaft, die reiche Geschichte und die stolzen baulichen Zeugnisse machten den gesamten Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis und durch die fröhliche Gemeinschaft zu einem Höhepunkt im Jahresprogramm der Kolpingfamilie.

                                                                                                          Christa Vollberg